Ausflug zum Regenbogenwald
Am 3. Juni 2023 unternahmen die Eltern der Selbsthilfegruppe Verwaiste Eltern Bamberg einen Ausflug zum Regenbogenwald nach Neuhaus bei Adelsdorf. Bei der Dorfkirche wurden wir von Friederike, einer betroffenen Mutter und ehemaligen Besucherin der SHG, herzlich begrüßt.
Sie erzählte uns im Anschluss einiges über die Entstehung des Ortes Neuhaus und der Dorfkirche, die einer Schätzung nach aus dem 12. Jahrhundert stammt und früher eine begehrte Wallfahrtsstätte war. Dabei führte sie uns durch den Friedhof, vorbei an den liebevoll gepflegten Kindergräbern zur Kirche. Nach einer Besichtigung und kurzen Besinnung mit meditativer Musik und ansprechenden Texten entzündeten wir Kerzen für unsere verstorbenen Kinder.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu dem am Ortsrand liegenden Regenbogenwald. Hierbei handelt es sich um ein gepflegtes Hanggrundstück, auf dem Eltern zum Gedenken an ihre verstorbenen Kinder einen Baum oder Strauch gepflanzt haben. Es war berührend zu sehen mit wie viel Liebe die Eltern den für ihr Kind ausgesuchten Platz bepflanzt und gestaltet haben. In Serpentinen führte der Weg aufwärts zu einer Anhöhe. Oben angekommen bot sich uns eine fantastische Weitsicht ins Aischtal. Ein großes Kreuz dominiert die Anhöhe. In der Nähe gibt es mehrere Sitzgelegenheiten, eine besonders gestaltete Feuerstelle, ein Labyrinth aus Steinen und einen Gemeinschaftsbaum. Es gab die Möglichkeit einen kleinen Stern aus Schiefer zu beschriften, um diesen dann an die Umzäunung des Gemeinschaftsbaumes zu befestigen, an dem bereits schon viele Herzen an verstorbene Kinder erinnerten. Der Regenbogenwald strahlte eine Ruhe und besondere Atmosphäre aus, dass man das Gefühl hatte, die Zeit wäre stehen geblieben.
Noch erfüllt von diesem wundervollen Ort erhielten wir das Angebot von Friederike und ihren Mann Wilfried, der inzwischen zu uns gestoßen war, ihre in der Nähe gelegene Halle zu besichtigen. In dem Gebäude befindet sich eine Anlage, in der Heil- und Gewürzpflanzen schonend aufbereitet und getrocknet werden. Wilfried erklärte uns die Abläufe von der Ernte bis zur Trocknung und Abfüllung. Da gerade Pfefferminze verarbeitet wurde, lag ein frisches Menthol-Aroma in der Luft. Freundlicherweise durfte sich jeder eine Tüte mit getrockneter Pfefferminze füllen. Ein besonderer Dank gilt Friederike und Wilfried für ihr Engagement und die gemeinsame Zeit mit uns. Mit einer gemütlichen Einkehr und gutem Essen auf dem Neuhauser Bierkeller rundeten wir unseren gemeinsamen Ausflug ab, der uns sicher in guter Erinnerung bleiben wird.